Sonntag, 8. Januar 2012

Neunzehnter Tag: Katutura

Als ich Morgens um sieben die Hühnerleiter der Empore runter klettere, auf der ich mit Luis genächtigt habe, macht sich Erleichterung breit: Carl fiebert nicht mehr, er scheint kuriert. Wir genießen ausgiebig das beste Frühstück dieser Reise und lümmeln bis gegen Mittag vor und in unserem Zimmer herum (ich sage nur: WLAN!), packen auch schon mal die ein oder andere Tasche um. Unser nächstes Ziel: Penduka, ein  Selbsthilfe-Projekt am Goreangab Dam im Norden Windhoeks. Einst befand sich an der kleinen Talsperre der Yachtclub, aber die heranwuchernden Townships von Katutura vermiesten den Besserverdienern wohl den Spaß an ihrem Treffpunkt. Heute befinden sich etliche Werkstätten, ein Shop, ein Restaurant und einige einfache Rundhäuser, in denen man übernachten kann, auf dem Gelände. Überwiegend Frauen, viele HIV-positiv oder tuberkulosekrank, produzieren hier wunderbares Kunsthandwerk, wie man es in den zahlreichen Craft Shops Namibias nur selten findet. Ein guter Ort also für wirklich tolle Mitbringsel.

Das Projekt ist jedoch nicht ganz einfach zu finden. Zunächst denken wir, einer der Squatter hätte auch die auf unserer Else angezeigte Straße hinunter zum See zugebaut. Also drehen wir noch eine Ehrenrunde und bestaunen ausgiebig das bunte Treiben in den - mal mehr, mal weniger erbärmlichen - Townships. Angst haben wir nicht. Es herrscht eine sehr geschäftige, irgendwie auch geordnete Atmosphäre. "Die Leute sehen gar nicht traurig aus", stellt Luis fest. Sollten sie das?

Am Nachmittag beziehen wir wieder unser schönes Familienzimmer in der Pension Steiner. Es regnet, was Carl und Luis aber nicht davon abhält, der Hitze durch einen Sprung in den Pool zu entkommen. Wir schwimmen, spielen, lesen, bloggen bis wir gegen 18 Uhr zum Abendessen fahren. Da Carl wieder ganz gesund ist, kann auch er das schöne Ambiente und das gute Essen bei Luigi and the fish in vollen Zügen genießen. Nach einem kleinen Eklat habe ich das Vergnügen, die letzten Beiträge für diesen Blog verfassen zu dürfen. Aber auch unser letzter Abend in Namibia endet schließlich friedlich mit viel Herumgealbere im kleinen Garten der Pension.

1 Kommentar:

  1. Wer nach Windhok in Namibia reist sollte sich auf jeden Fall auch mal den großen Stadtteil Katutura ansehen. Ich hoffe Ihr hattet auch viel Spaß während eurem Urlaub.

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